Die medizinische Fußpflege stellt, im Gegensatz zur einfachen Pediküre, die Gesundheit des Fußes in den Vordergrund. Dementsprechend ist die Behandlung erheblich anspruchsvoller und zeitintensiver. Angefangen bei einer gründlichen Untersuchung bis hin zu einer abschließenden Fußmassage kann eine sorgfältige Behandlung fast eine Stunde dauern.
Die Fußpflege beginnt mit einer gründlichen Anamnese. Der Podologe untersucht dazu sorgfältig den Fuß des Patienten um den Fußstatus festzustellen. Nachdem sich der Experte einen Eindruck über den Gesamtzustand der Füße gemacht hat, sucht er gezielt nach Problemstellen wie Druckstellen, Warzen, Blasen, Hornhaut, Hühneraugen, eingewachsenen Fußnägeln oder offenen Wunden, Entzündungen und Geschwüren. Auch möglicher Pilzbefall entgeht dem geschulten Auge nicht. Sogar Schuhe und, wenn vorhanden, Einlagen werden untersucht.
Gründliche Behandlung von Problembereichen
Im Anschluss an die Untersuchung folgt meist ein entspannendes Fußbad. Dadurch wird der Fuß gereinigt. Etwaige Hornhaut wird aufgeweicht. Sodann beginnt die Behandlung von Problemstellen. Mit speziellen Werkzeugen trägt der medizinische Fußpfleger Schwielen oder Verhornungen ab. Falls nötig, werden keratolytische Mittel eingesetzt, um die Hornhaut noch stärker aufzuweichen. Anschließend werden die Nägel gekürzt, in Form gefeilt und gereinigt. Nagelhaut und Nagelfalse werden gesäubert und ggf. abgefräst. Der Nagelrand wird ausgeputzt. Verdickte Nägel werden mit einem Diamant-Schleifer vorsichtig abgetragen.
Der Podologe behandelt nun Problembereiche wie Hühneraugen oder eingewachsene Nägel. Dazu wird der Experte gegebenenfalls Hilfsmittel wie etwa eine Nagelkorrekturspange einsetzen, so dass Nägel wieder gesund und gerade wachsen können.
Bei der Behandlung von Diabetikern geht der Fußpfleger noch sorgfältiger vor. Hier ist es besonders wichtig Verletzungen zu vermeiden, die etwa durch Nagelscheren entstehen könnten. Beim Fußbad sollte das Wasser außerdem nicht zu heiß sein. Die Füße müssen ganz besonders sorgfältig auf kleinste Verletzungen hin untersucht werden, denn bei Diabetikern kann sich aus einem kleinen Kratzer schnell eine größere Entzündung entwickeln.
Aber egal ob Diabetiker oder nicht: Die medizinische Fußpflege erfolgt immer mit größter hygienischer Sorgfalt. Das regelmäßige Desinfizieren der benutzten Geräte ist selbstverständlich.
Pflege und Kosmetik kommen nicht zu kurz
Zum Abschluss folgt oft eine Fußmassage mit einer Pflegelotion. Sie macht die Haut geschmeidig und wirkt beruhigend auf die behandelten Stellen. Selbstverständlich empfiehlt der geschulte Podologe auch gerne passende Pflegeprodukte für die Anwendung zu Hause. Auf Wunsch werden die Nägel zum Schluss in der Farbe der Wahl lackiert.
Insgesamt dauert die medizinische Fußpflege etwa 40 Minuten. Diabetiker sollten bis zu 50 Minuten einplanen, da die Behandlung bei Ihnen noch komplexer ist. Wird die Fußpflege regelmäßig durchgeführt können schmerzhafte Druckstellen oder Verhornungen mit der Zeit dauerhaft entfernt werden. In der Regel reicht es aus, alle 4-6 Wochen zur Fußpflege zu gehen. Diabetiker sollten sich in Absprache mit ihrem Arzt häufiger behandeln lassen.
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